Excel und „Die Matroschka“ (WENN-Funktion Teil 2)
Matroschka sind aus Holz gefertigte und bunt bemalte, ineinander schachtelbare, eiförmige russische Puppen mit Talisman-Charakter. Schön, aber was fangen wir jetzt mit diesem Wissen an?
In Excel kann man für ein Argument einer Funktion eine weitere Funktion einfüllen. Und so schafft man eine Funktion in einer Funktion in einer Funktion… usw. Man spricht hier von „verschachtelten“ Funktionen, die ich zur Verdeutlichung mit den Matroschka vergleiche.
Die verschachtelte WENN-Funktion
Sie können nun in einer WENN-Funktion eine Bedingung daraufhin prüfen, ob sie erfüllt (WAHR) oder nicht erfüllt (FALSCH) ist. Wenn sie erfüllt ist, tritt der Dann_Wert ein, andernfalls der Sonst_Wert. Sie können für jeden dieser beiden Werte eine weitere Bedingung prüfen und das Ganze fängt von vorne an.
Ein Beispiel: Sie haben eine Liste von Personen die entweder männlich oder weiblich sind und aus einem europäischen Land stammen.
Erst wird geprüft, ob die Person aus Deutschland stammt, wenn ja, ob die Person männlich oder weiblich ist, und dementsprechend ist das Ergebnis „Deutsche“ oder „Deutscher“. Wenn die Person nicht aus Deutschland stammt, wird geprüft, ob sie aus Großbritannien stammt, und dann, ob sie männlich oder weiblich ist. Das Ergebnis ist dann entweder ein „Brite“ oder eine „Britin“. Wenn die Person auch nicht aus Großbritannien stammt, dann kann es nur noch ein „Franzose“ oder eine „Französin“ sein.
Wie Sie an der Formel und am Entscheidungsbaum sehen, wird es schon kompliziert, wenn man nur drei Länder prüft. Bei 28 EU-Mitgliedsstaaten wird’s dann richtig lustig…
Einschränkung der Verschachtelung?
Für die älteren Excel-Versionen gab es die Einschränkung auf sieben Verschachtelungen. Für Berechnungen von Wochentagen würde das reichen (Formel 1). Wenn Sie mehr als diese sieben Prüfungen einbauen wollen, können Sie ‚einfache‘ WENN-Funktionen verwenden und diese addieren (Formel 2).
Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie beim Dann_Wert und Sonst_Wert lediglich mit Zahlen arbeiten. Wenn Sie die Suche umdrehen und aus der Nummer des Wochentags den Namen ableiten wollen, müssen Sie mit der Verschachtelung arbeiten (Formel 3). Excel würde auf die Formel „Mo“ + „Di“ + usw. mit einem Fehler (#WERT!) reagieren.
In den neueren Excel-Versionen wurde diese Einschränkung auf sieben Verschachtelungen jedoch aufgehoben: Man kann inzwischen bis zu 64 Ebenen ineinander verschachteln. Wie weit man die Verschachtelung allerdings treiben sollte, bleibt natürlich Ihnen überlassen: Wie Sie an Formel 4 sehen können, wird es schon bei 13 Prüfungen ziemlich unübersichtlich. Ich werde Ihnen daher in einem der nächsten Blogs Alternativen zur Verschachtelten WENN-Funktion vorstellen.
Alle anderen Funktionen
Sie können, wie schon erwähnt, nicht nur WENN-Funktionen verschachteln, sondern grundsätzlich in jeder Funktion die Argumente mit Hilfe weiterer Funktionen befüllen. Zu beachten ist dabei lediglich, dass ein „korrekter“ Wert in der Funktion ankommt. Das heißt, dass Funktionen bei bestimmten Argumenten nur bestimmte Werte verarbeiten können. Beispielsweise erwartet die SVERWEIS-Funktion als viertes Argument [Bereich_Verweis] einen Wahrheitswert. Wenn hier aber nicht „WAHR“ oder „FALSCH“ ankommt, sondern z.B. „27“, erhalten Sie einen Fehler.
Hier ein Beispiel für die Verwendung der SUMME-Funktion innerhalb der WENN-Funktion:
Wenn Sie jetzt in Feld AL2 „Europa“ eingeben, erhalten Sie die Summe für „AM5:AM10“.